Künstliche Fingernägel: Der umfangreichste Ratgeber zu Fake Nails!
Kurz gesagt: Künstliche Nägel sind in der heutigen Zeit gefragt wie nie! Früher dachte man bei künstlichen Nägeln sofort an lange und unnatürliche Plastikkrallen. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Mittlerweile sehen künstliche Nägel sehr natürlich aus und lassen die Hände nicht nur gepflegt wirken, sondern auch in allen möglichen Farben und Designs glänzen.
Bist Du mit Deinen Naturnägeln unzufrieden oder willst Du einfach die neuesten Nageltrends tragen, ohne dafür selbst stundenlang an Deiner Maniküre zu sitzen? Dann sind künstliche Fingernägel vielleicht das Richtige für Dich.
Nicht nur Frauen, die an ihren Nägeln kauen, entscheiden sich häufig für die künstliche Variante. Auch wenn Du sehr weiche, brüchige und kaputte Fingernägel hast und mit Deinen Naturnägeln so gar nicht zurechtkommst, können künstliche Nägel eine gute Alternative sein.
Welche Methoden gibt es?
Du fragst Dich, wie künstliche Fingernägel überhaupt gemacht werden und welche verschiedenen Varianten gibt es? Wir haben alles was Du über künstliche Nägel und deren Pflege wissen musst, für Dich zusammengefasst:
Die beiden bekanntesten und wohl auch beliebtesten Methoden für permanentes Nageldesign, sind künstliche Nägel aus Gel oder Acryl. Es gibt aber auch noch die etwas unbekanntere Variante aus Fiberglas und das simple Aufkleben von künstlichen Fingernägeln. Entscheidest Du Dich für Gel-, Acryl- oder Fiberglasnägel, solltest Du auf jeden Fall ein professionelles Nagelstudio oder eine Kosmetikerin aufsuchen.
Die jüngste Methode mit Fiberglas, ist in den Nagelstudios noch nicht so weit verbreitet. Allerdings lässt sich damit ein wunderschönes und sehr natürliches Ergebnis erzielen. Die Vorteile von Fiberglasnägeln sind, dass sie sehr robust und widerstandsfähig sind. Außerdem lassen sie sich leichter und schonender entfernen, als Nägel aus Gel oder Acryl.
Bei Fiberglasnägeln wird lediglich eine hauchdünne Schicht auf den Naturnagel aufgetragen. Das Fiberglas wird zu Beginn auf die jeweilige Nagelbreite zugeschnitten und dann auf die Nägel geklebt. Anschließend wird ein flüssiger Aktivator aufgetragen, der die Materialen sowie das Fiberglas und den Naturnagel miteinander verbindet.
Das Ergebnis sind sehr unauffällige und extrem dünne Nägel, die kaum von natürlichen Nägel zu unterscheiden sind. Auch kaputte und weiche Nägel können mit der innovativen Technik optimal verstärkt und repariert werden. Wenn Du Deine Nägel mit Fiberglas nicht nur verstärken, sondern auch verlängern willst, wird zusätzlich ein Tip, also ein künstlicher Plastiknagel, auf Deinen Naturnagel geklebt.
Künstliche Nägel aus Fiberglas können zudem ohne Probleme lackiert oder mit verschiedenen Nageldesigns verziert werden. Da die verwendeten Materialen teurer sind als bei Gel- oder Acrylnägeln, musst Du mit einem höheren Preis um die 60 – 80 Euro rechnen. Dafür halten die Fiberglasnägel jedoch mit 4 – 6 Wochen länger und sind um einiges robuster.
Künstliche Fingernägel – Gel oder Acryl?
Gel- oder Acrylnägel sind die gängigsten Methoden, wenn es um künstliche Fingernägel geht. Bei beiden Varianten kann alternativ ein Tip auf den Naturnagel aufgeklebt werden. Somit wird neben einer Nagelverstärkung, auch eine Verlängerung der Naturnägel erzielt.
Bei künstlichen Nägeln aus Acryl wird ein Pulver mit einer Flüssigkeit direkt auf dem Pinsel miteinander vermischt und anschließend umgehend auf Deine Fingernägel aufgetragen. Da die Masse sehr schnell trocknet, müssen die Nägel nicht unter einer UV- oder LED-Lampe gehärtet werden. Allerdings entstehen durch die chemische Reaktion beim Mischen giftige Dämpfe, die Du nicht einatmen darfst.
Vor- und Nachteile von Acrylnägeln
- Sehr robust und widerstandsfähig
- Gut geeignet bei brüchigen und weichen Nägeln und beim Nagelkauen
- Werden als sehr dünne Schicht aufgetragen und lassen die Fingernägel dadurch natürlich und unauffällig wirken
- Acrylnägel können leichter entfernt werden als Gelnägel
- Bei der Herstellung der Acrylmasse entstehen giftige Dämpfe, die auf keinen Fall eingeatmet werden sollen
- Der Geruch beim Auftragen ist sehr beißend und unangenehm
Vor- und Nachteile von Gelnägeln
Bei der Gel-Methode werden Dir von der Kosmetikerin oder Nageldesignerin mehrere Schichten Gel auf Deine Naturnägel aufgetragen. Jede einzelne Schicht muss unter einer speziellen UV- oder LED-Lampe ausgehärtet werden. Gel-Modellagen sind sehr individuell. Du kannst Dich entweder für die klassisch weißen Spitzen im French Nails Look oder für einen farbigen Nagellack entscheiden.
- Es entstehen keine giftigen Dämpfe
- Der Geruch beim Auftragen ist neutral
- Die Nägel sind elastisch
- Eine Modellage ist einfacher und unkomplizierter als bei Acryl
- Gelnägel sind zwar weicher als Acryl- oder Fiberglasnägel, aber dennoch stark und widerstandsfähig
- Die Nägel sehen etwas dicker aus, da das Gel nicht so dünn aufgetragen werden kann
- Beim Rauswachsen ist der Übergang zu den Naturnägeln auffälliger
- Das Entfernen von Gelnägel ist aufwendiger
- Die richtige Pflege künstlicher Fingernägel
Natürlich sollen Deine künstlichen Fingernägel so lange wie möglich gesund und gepflegt aussehen. Um dies zu erreichen, musst Du Deine Hände und insbesondere Deine Fingernägel mit der richtigen Pflege versorgen. Direkt nach der Maniküre solltest Du ein spezielles Nagel-Öl verwenden, welches in die Nagelhaut einmassiert wird. Das beruhigt und pflegt die strapazierte Nagelhaut und hilft bei der Regeneration.
Das pflegende Nagel-Öl kann dann regelmäßig einmal die Woche verwendet werden, um die Nagelhaut mit wertvollen Nährstoffen zu versorgen. Wichtig ist auch, dass Du regelmäßig eine feuchtigkeitsspendende Handcreme verwendest, um Deine Hände und Nägel geschmeidig zu halten.
Künstliche Fingernägel sollten niemals mit einem Klipser oder einer Nagelschwere gekürzt werden. Dadurch ist die Gefahr groß, dass die Nägel brechen und absplittern. Verwende ausschließlich eine Sandblatt- oder eine Glasfeile. Um Deine Nägel zu schonen, feile diese immer von außen zur Mitte. Somit verhinderst Du, dass Die Nägel brüchig werden.
Um Nagelbettentzündungen und eingerissener Nagelhaut vorzubeugen, solltest Du Nagelhaut sachte mit einem Stäbchen zurückschieben und nicht abschneiden. Wenn Deine Fingernägel besonders angegriffen und weich sind, kannst Du zusätzlich auf Nahrungsergänzungsmittel, die Biotin oder Keratin enthalten, zurückgreifen.
Sind künstliche Fingernägel schädlich?
Das gesundheitliche Risiko bei künstlichen Fingernägeln hält sich in Grenzen. Allerdings solltest Du dennoch ein paar Hinweise beachten. Das Hautkrebsrisiko kann durch die Verwendung einer UV-Lampe und die ultravioletten Strahlen erhöht sein. Allerdings arbeiten die meisten Nagelstudios mittlerweile mit den unbedenklichen LED-Lampen, um die Gel-Schichten auszuhärten. Sollten Deine Nägel dennoch unter einer UV-Lampe gehärtet werden, creme Deine Hände und Finger davor unbedingt ausreichend mit einer schützenden Sonnencreme ein, um so das Hautkrebsrisiko zu minimieren.
Außerdem können zwischen den künstlichen Fingernägeln und den Naturnägeln winzige Hohlräume entstehen, in denen sich Keime, Bakterien und auch Pilze bilden und vermehren können. Das kann zu unschönen Verfärbungen sowie zu weichen und kaputten Nägeln führen. Im schlimmsten Fall kann es zu schmerzhaften Nagelpilz- sowie Nagelbettentzündungen kommen. Wenn Du Rötungen am Nagelbett feststellst oder plötzlich Schmerzen unter den Nägeln hast, solltest Du umgehend Dein Nagelstudio und gegebenenfalls einen Hautarzt aufsuchen.
Künstliche Fingernägel selber machen
Du möchtest auf den Gang ins Nagelstudio oder zur Kosmetikerin verzichten? Dann kannst Du Dir künstliche Fingernägel bequem zuhause selber machen. Allerdings ist hierfür nur die Methode mit Gel geeignet. Willst Du künstliche Nägel aus Acryl oder Fiberglas, solltest Du auf jeden Fall eine erfahrene Nageldesignerin aufsuchen. Diese Varianten sind sehr kompliziert und nicht ohne Erfahrung und Wissen anzuwenden.
Um Dir selber Gel-Nägel zu machen, brauchst Du zuerst ein spezielles Nagel-Set. Diese gibt es mittlerweile in vielen Drogerien oder Online zu kaufen. Die Sets beinhalten in der Regel mindestens einen farbigen oder durchsichtigen Gel-Lack, eine LED-Lampe und Reinigungstücher. Mit etwas Übung ist die Prozedur leicht durchzuführen.
Nachdem Du Deine Nägel mit den Reinigungstüchern oder einem Nagellackentferner von möglichen Nagellackresten sowie Schmutz und Fett befreit hast, trägst Du den Gel-Lack gleichmäßig auf Deine Nägel auf. Hier kommt es auf das Nagel-Set an, ob Du eine oder mehrere Gel-Schichten auftragen musst. Beachte einfach die Anweisungen des jeweiligen Herstellers. Anschließend lässt Du die Nägel unter der LED-Lampe aushärten.
Der Vorteil ist, dass Du auf Dauer Geld sparst und nicht alle paar Wochen extra ins Nagelstudio gehen musst, um schöne Nägel zu haben. Allerdings hält der Lack mit durchschnittlich 10 Tagen auch nicht so lange wie in einem professionellen Nagelstudio. Ein Nagel-Set kostet je nach Hersteller zwischen 30 Euro und 150 Euro. Eine weitere DIY-Methode ist das Aufkleben von künstlichen Fingernägeln.
Künstliche Fingernägel zum Aufkleben
Eine sehr kostengünstige Methode sind künstliche Fingernägel zum Aufkleben. Hierfür benötigst Du lediglich einen speziellen Kleber sowie Kunstfingernägel. Beides ist in Drogerien häufig in einem Set für unter 10 Euro zu erwerben. Die Anwendung ist auch sehr einfach: Trage einen Tropfen von dem Kleber auf der Innenseite der künstlichen Nägel auf und verteile diesen auf die gesamte Fläche.
Anschließend platzierst Du den künstlichen Fingernagel auf Deinem Naturnagel und drückst ihn mindestens 10 Sekunden lang fest. Um gegebenenfalls kleine Lücken zwischen Kunst- und Naturnagel zu beseitigen, kannst Du einen sogenannten Tip-Blender verwenden, der anschließend wie ein gewöhnlicher Nagellack aufgetragen wird. Als letzten Schritt kannst Du unsaubere Übergänge noch vorsichtig mit einer Feile entfernen.
Leider ist die Haltbarkeit von Fingernägeln zum Aufkleben relativ gering. Spätestens nach ein paar Tagen fallen die künstlichen Nägel ab. Außerdem sind sie nicht widerstandsfähig und somit für den Alltag unpraktisch. Wer die Kunstnägel allerdings nur für einen Tag oder einen bestimmten Anlass verwenden möchte, wird an dieser unkomplizierten Methode seine Freude haben.
Um die aufgeklebten Nägel wieder loszuwerden, benutze einfach einen acetonhaltigen Nagellackentferner und weiche die Nägel mit Hilfe eines Wattebällchens ein. Danach kannst Du die Nägel vorsichtig und langsam von Deinen Naturnägeln lösen.
Künstliche Fingernägel entfernen
Fiberglasnägel lassen sich ziemlich leicht und nagelschonend von Deinen Naturnägeln entfernen. Da die aufgetragene Schicht extrem dünn ist, kann sie einfach sachte abgefeilt werden. Bei künstlichen Gel- und Acrylnägeln ist das Entfernen etwas aufwendiger. Gelnägel werden in der Regel mit einer Feile bis auf den Naturnagel abgeschliffen. Hierbei musst Du extrem aufpassen, dass Du Deine Naturnägel nicht verletzt und keine dünne Kunststoffschicht auf Deinen Nägeln zurückbleibt. Um schmerzhaften Verletzungen der Nägel vorzubeugen, solltest Du zum Entfernen zu Deinem Nagelstudio gehen.
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Künstliche Fingernägel aus Acryl werden am einfachsten mit Aceton entfernt. Beim Nagelstudio werden Deine Nägel meistens in ein Bad aus Aceton getränkt und dann vorsichtig abgenommen. Wenn Du Deine Acrylnägel selber entfernen willst, weichst Du am besten Wattebällchen in einen Aceton-Nagellackentferner ein und drückst sie auf Deine Nägel. Um den Effekt zu erhöhen, kannst Du zusätzlich Alufolie um Deine Finger wickeln.
Nach einer Einwirkzeit von 15 Minuten, solltest Du die Acrylnägel leicht ablösen können. Auf keinen Fall solltest Du die Nägel gewaltsam abreißen, da sonst der Naturnagel in Mitleidenschaft gezogen und verletzt werden könnte.
Natürlich kannst Du Deine künstlichen Nägel auch auf natürliche Weise rauswachsen lassen und die Nagelspitzen regelmäßig abfeilen. Das braucht zwar etwas Geduld und kann unter Umständen unschön aussehen, ist aber auch eine Möglichkeit.
Welche Nachteile gibt es bei Fake-Nails
- Auf Dauer gehen künstliche Fingernägel ziemlich ins Geld
- Die eigenen Naturnägel leiden und werden brüchig, weich und dünn
- (Naturnägel brauchen ungefähr 5 Monate, um sich von den Strapazen der Fake-Nails zu erholen)
- Gerade am Anfang, wenn Du noch keine Übung mit künstlichen Fingernägeln hast, ist es schwer Dinge aufzuheben
- Du musst Dich erst an den Alltag und Dein Arbeitsleben mit künstlichen Nägeln gewöhnen
- In seltenen Fällen können allergische Reaktionen auf Grund der verwendeten Materialien auftreten
Wie lange halten künstliche Fingernägel?
Welche Frau kennt das nicht? Du bringst Deine Nägel in Form, lackierst sie und passt eine Sekunde lang nicht auf. Schon hast Du einen Patzer auf dem Nagellack und kannst nochmal von vorne beginnen. Oder der Nagellack splittert bereits zwei Tage nach dem Auftragen ab. Diese Szenarien sind natürlich kein Weltuntergang, aber dennoch hin und wieder frustrierend. Unter anderem aus diesem Grund, können künstliche Nägel eine gute Alternative zum herkömmlichen Nagellack sein.
Im Gegensatz zu wenigen Tagen, wie beim normalen Nagellack, halten professionell und gut gemachte Fingernägel mehrere Wochen. Doch wie lange halten künstliche Fingernägel genau?
Sowohl Gel-, als auch Acrylnägel halten in der Regel zwischen 2 und 4 Wochen, bevor sie wieder im Nagelstudio aufgefüllt werden müssen. Dabei kommt es sehr auf Deine Gewohnheiten im Alltag an und darauf, wie schnell Deine eigenen Naturnägel wachsen. Künstliche Nägel aus Fiberglas halten mit 4 – 6 Wochen etwas länger als die anderen Varianten.